Warum ich gerne hier arbeite
Ergotherapeutin Anna-Luisa Tell im Interwiew
„Hier lerne ich jeden Tag dazu und entwickle mich weiter.“
Seit mehr als 50 Jahren ist das kbo-Kinderzentrum München Vorreiter in der Sozialpädiatrie und bietet mit rund 300 Mitarbeitern deutschlandweit das breiteste Behandlungsspektrum sowohl in Bezug auf Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten als auch hinsichtlich Spezialsprechstunden. In der Fachklinik für Sozialpädiatrie und dem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) arbeiten Teams (m/w/d) von Ärzten, Psychologen, Mitarbeitenden im Pflege- und Erziehungsdienst sowie Therapeuten und Sozialpädagogen interdisziplinär zusammen.
Anna-Luisa Tell arbeitet als Ergotherapeutin im kbo-Kinderzentrum. Im Kurzinterview verrät sie, was Ergotherapie ist, welche Kompetenzen und Fähigkeiten wichtig sind und was sie besonders an ihrer Arbeit schätzt.
Frau Tell, Sie arbeiten im kbo-Kinderzentrum als Ergotherapeutin. Welche beruflichen Stationen haben Sie zuvor durchlaufen?
Anna-Luisa Tell (AT): Bereits zu Schulzeiten habe ich mein erstes Praktikum in einer Praxis für Ergotherapie gemacht und war mir da schon sicher, dass dieser Beruf für mich passen würde. Die Ausbildung zur Ergotherapeutin habe ich an einer Berufsfachschule in München gemacht. Danach war ich fünf Jahre in einer Praxis als Ergotherapeutin tätig. Der Fokus lag hier auf Pädiatrie.
Um was genau handelt es sich eigentlich bei dieser Therapieform?
AT: Ergotherapie ist eine Therapieform für Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit und Selbständigkeit im Alltag beeinträchtig sind. Hier im Kinderzentrum geht es hauptsächlich darum, die Kinder beim Erlernen von für sie bedeutungsvollen Tätigkeiten zu unterstützen. Das kann so etwas sein, wie sich selbständig an- und ausziehen oder sich mitteilen und kommunizieren zu können. Aber auch den Kindergarten oder Schulalltag zu meistern, selbständig zu Hause spielen und sich beschäftigen zu können.
Was begeistert Sie an der Ergotherapie besonders?
An der Ergotherapie gefällt mir besonders, dass man sich Zeit für die Patientinnen und Patienten nehmen und so ganz gezielt und individuell auf die Bedürfnisse eingehen kann.
Außerdem gefällt mir die Vielseitigkeit, weil man in so vielen verschiedenen Bereichen arbeiten kann. Man muss sich immer wieder auf neue Personen und Situationen einlassen und herausfinden, was für die Patientinnen und Patienten sowie deren Familien am besten passt und danach die Therapie ausrichten. Das macht einfach Spaß und es wird nie langweilig.
Dazu kommt noch das große medizinische Fachwissen, das man sich während der Ausbildung und auch weiterhin während der Berufslaufbahn aneignet. Das hat mich schon immer sehr interessiert.
Welche Kompetenzen sind bei der Ergotherapie besonders gefragt?
AT: In der Ergotherapie sind sehr viele Kompetenzen gefragt. Ganz besonders wichtig ist, dass man lernt, sich selbst zurücknehmen zu können, um das Kind mit allem, was es mitbringt ganz unvoreingenommen zu beobachten. So kann man sehen, was es schon gut kann oder was es noch lernen muss, um daraus dann die einzelnen Therapieschritte abzuleiten und das große Therapieziel erreichen zu können. Ganz wichtig ist auch, dass man flexibel und kreativ ist. Es kommt nämlich öfter mal vor, dass man eine ganz schöne Therapiestunde vorbereitet hat, das Kind jedoch an dem Tag ganz andere Bedürfnisse oder gar nicht so richtig Lust hat, auf das, was mach sich ausgedacht hat. Dann muss man ganz schnell umdenken und das finden, was dem Kind an dem Tag guttut und was es braucht.
Was ist für Sie der größte Motivator?
AT: Was mich besonders motiviert, ist dass die Kinder oft mit ganz eigenen und klar definierten Zielen kommen, was sie in ihrem Aufenthalt bei uns erreichen wollen und da dann auch richtig motiviert mit den Therapeuten zusammenarbeiten, um dann auch das große Ziel zu erreichen.
Was schätzen Sie denn besonders an Ihrer Arbeit im kbo-Kinderzentrum?
AT: Hier an meiner Arbeit im kbo-Kinderzentrum schätze ich besonders das große interdisziplinäre Team. So kann ich mit den Physiotherapeuten, Logopäden aber auch den Psychologen und den Ärzten eng zusammenarbeiten, um so das Beste für die Kinder und die Familien rauszuholen. Auf diese Weise lerne ich auch jeden Tag dazu und entwickle mich weiter. Das ist wirklich toll.