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Das Childhood-Haus im kbo-Kinderzentrum München

Das Childhood-Haus nimmt die Idee des skandinavischen „Barnahus“ (wörtlich: „Kinderhaus“) auf und setzt es modifiziert um.
Kindgerechte Vernehmungen, forensische Untersuchungen, die sozialpädagogische Begleitung im Childhood-Haus sowie die sozialpädiatrische Behandlung durch das kbo-Kinderzentrum München erfolgen unter einem Dach. Ziel dabei ist es, bestmögliche Aufklärung der Hintergründe sowie Wohlbefinden und Schutz der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu erreichen.

Das Childhood-Haus München ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Amtsgericht München, dem Polizeipräsidium und dem kbo-Kinderzentrum München. Genutzt werden dabei auch die bewährten und bestehenden Strukturen im Kinderschutz in Bayern sowie die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Bayerischen Kinderschutzambulanz, der Jugendhilfe, dem kbo-Heckscher Klinikum und dem kbo-Kinderzentrum München.

Dank einer hochmodernen audiovisuellen Vernehmungsanlage und entsprechenden Räumlichkeiten mit einer vollständigen Trennung zwischen den Bereichen für Betroffene und Beschuldigte können nicht nur polizeiliche, sondern auch richterliche Vernehmungen durchgeführt werden. Darüber hinaus steht ein vollständig ausgestatteter Untersuchungsraum für den Hintergrunddienst des Institutes für Rechtsmedizin der LMU zur Verfügung.
Mit diesem, auf das Kind zentrierte, Setting unter einem Dach sollen nicht nur Belastungen minimiert und Retraumatisierungen vermieden, sondern auch Vernehmungsergebnisse optimiert werden.

Integriert in die Behandlungskonzepte des kbo-Kinderzentrum Münchens und in enger Zusammenarbeit mit dem kbo-Heckscher Klinikum und dem kbo-Isar-Amper-Klinikum Haar wird den betroffenen Kindern und Jugendlichen eine adäquate Krisenintervention angeboten. Diese kann in akuten Fällen entweder ambulant oder (teil-)stationär oder falls notwendig auch mittel- und langfristig erfolgen. Für besondere Problemlagen wird ein stationäres Notfallbett vorgehalten.

Eine solche Kooperation zwischen Kinderärzt*innen sowie Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatr*innen unter einem Dach im Bereich des Kinderschutzes bietet viele Synergien für die betroffenen Familien.

„Der Schutz junger Menschen hat oberste Priorität. Kinder müssen geschützt und sicher aufwachsen – das ist unverhandelbar! Das Childhood-Haus unterstützt Kinder, wenn sie Missbrauch und Gewalt erleiden. In ihren schweren Stunden, gerade im Rahmen der strafrechtlichen Aufarbeitung, gibt es den Kindern Ruhe, Schutz und Sicherheit.“

Ulrike Scharf, MdL, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales

„Das Childhood-Haus in Großhadern bietet einen neuen Schutzraum für Kinder und kann schwer traumatisierten Kindern den Weg zum Gericht ersparen.“

Georg Eisenreich, MdL, Bayerischer Staatsminister der Justiz

Bundesweit gibt es zehn Childhood-Häuser, das Childhood-Haus München ist die erste bayerische Anlaufstelle. Initiatorin dieses Modellprojekts ist die World Childhood Foundation, deren Gründerin Königin Silvia von Schweden das Childhood-Haus München am 15. Juni 2023 feierlich eingeweiht hat. Zusätzlich finanziell unterstützt wird das Childhoodhaus München durch Sternstunden e.V.

„Mein sehnlichster Wunsch ist, dass der Tag kommen wird, an dem es die Stiftung nicht mehr braucht, weil unsere Kinder frei von Gewalt und Missbrauch aufwachsen können.“

Königin Silvia von Schweden, Gründerin der World Childhood Foundation