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Patientin bei Messung der Hirnströme (EEG)
Analyse der Hirnstrommessung eines Kindes

Weiterführende Informationen zu unserem Angebot

In unserer Abteilung erfolgen Epilepsieberatung und -behandlung durch ein multiprofessionelles Team.

Diagnostikmethoden der Epileptologie im kbo-Kinderzentrum München:

  • umfassende neuropädiatrisch-epileptologische Untersuchung sowie
  • die Ableitung von Wach- und Schlaf-EEG's
  • die Ableitung von Q-EEG
  • bei Bedarf Langzeit-Video-EEGs mit und ohne verschiedene Provokationsmethoden.
  • bei Bedarf Überweisung zum cMRT

Das Diagnosespektrum zur Abklärung anfallsverdächtiger Ereignisse / Epilepsien beinhaltet eine umfassende neuropädiatrisch-epileptologische Untersuchung sowie die Ableitung von Wach-, Schlaf- und bei Bedarf Langzeit-Video-EEGs mit und ohne verschiedene Provokationsmethoden. Bei Bedarf erfolgt die Überweisung zum cMRT. 

Behandlungsmöglichkeiten für Epilepsie am kbo-Kinderzentrum München

  • differenzierte medikamentöse Behandlung von Epilepsien,
  • Vagus-Nerv-Stimulator-Therapie (VNS)
  • Modifizierte Atkins Diät
  • Kooperation mit Epilepsiezentren im In- und Ausland, insbesondere bei epilepsiechirurgischen Fragestellungen
  • Anleitung zur Anfallsselbstkontrolle durch unsere Psychologen
  • Psycho- und insbesondere Verhaltenstherapie
  • psychotherapeutische Familienbegleitung
  • ärztliche Beratung im Rahmen der Sprechstunde
  • famoses-Epilepsieschulungen für Kinder mit Epilepsie und deren Eltern
  • themenbezogene Gruppenberatungsangebote (z.B. Transition)
  • Einzelberatung durch unsere Epilepsie-Fachberatung
  • Transitionssprechstunde in Kooperation mit der Neurologie des IAK-KMO zur Anbahnung des Überganges von der Pädiatrie in die Erwachsenenmedizin
  • Systematische neurologische und neuropsychologische Überprüfung der Behandlung

Unser Behandlungsspektrum umfasst die differenzierte medikamentöse Behandlung von Epilepsien, wie auch die Vagus-Nerv-Stimulator-Therapie, die Modifizierte Atkins Diät und in Kooperation mit unseren Psychologen die Anfallsselbstkontrolle sowie Psycho- und insbesondere Verhaltenstherapie. Des Weiteren bieten wir eine psychotherapeutische Familienbegleitung an. Wirksamkeit und ggflls. Nebenwirkungen der Behandlung werden systematisch neurologisch und neuropsychologisch überprüft. Bei epilepsiechirurgischen Fragestellungen kooperieren wir mit den entsprechenden Epilepsiezentren im In- und Ausland.

Neben der Beratung in der ärztlichen Sprechstunde bieten wir in Kooperation mit dem iSPZ der Haunerschen Kinderklinik 1-2 x jährlich eine famoses-Epilepsieschulung für Kinder mit Epilepsie und deren Eltern an. Zusätzlich kann eine ergänzende Einzelberatung von Patienten / deren Familien durch unsere Epilepsie Fachberaterin erfolgen. Des Weiteren veranstalten wir zusätzlich, auf die Schulungen aufbauende, themenbezogene Gruppen-Beratungstermine (z.B. zum Thema Transition).

Kindern und Jugendlichen mit Epilepsie und ihren Familien steht in unserem Zentrum für die ganzheitliche Diagnostik und Therapie nicht nur das epileptologische sondern das gesamte weitere SPZ-Team, unter anderem mit den Fachrichtungen Psychologie, Sozialarbeit, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Montessoritherapie, Musiktherapie zur Verfügung. So kann eine alltagsrelevante Therapieplanung Hand in Hand gemeinsam mit dem Team und den Betroffenen und ihren Familien erfolgen.

VNS: Bei therapieschwierigen Epilepsien bieten wir seit 2014 die Behandlung mit einem Vagus-Nerve-Stimulators an. Dieser wird ähnlich wie ein Herzschrittmacher in einer Operation implantiert und sendet regelmäßige Impulse über den N. vagus Richtung Gehirn aus, die eine Epilepsie beeinflussen und behandeln sollen. Die Operation wird in Kooperation mit der Kinderklinik im 3. Orden durchgeführt, die weitere Einstellung in regelmäßigen Terminen erfolgt dann im Kinderzentrum in der Heiglhofstraße.

Transitionssprechstunde: zusammen mit Frau Dr. Astrid Peters-Weist (Neurologin im IAK Haar) bieten wir seit 2 Jahren die Transitionssprechstunde ca. 1 x im Quartal an. Dabei werden Patienten kurz vor der Volljährigkeit in einem gemeinsamen Termin vorgestellt und die Krankengeschichten besprochen. Der teils schwierige Übergang in die Weiterbetreuung in der Erwachsenenmedizin wird dadurch gebahnt und erleichtert, Berührungsängste abgebaut und ein möglichst reibungsloser Transfer ermöglicht. 

Was ist ein Elektroenzephalogramm (EEG), was sagt es aus?

Die Elektroenzephalographie stellt nach wie vor eine der wichtigsten neurologischen Untersuchungsmethoden insbesondere auch im Kindes- und Jugendalter dar. Das Haupteinsatzgebiet des EEG ist die Anfalls- bzw. Epilepsiediagnostik. Im Elektroenzephalogramm, kurz EEG genannt, werden die Hirnströme bzw. deren elektrische Potentiale aufgezeichnet. Im Wachzustand und im Schlaf ist das Hirnstrombild unterschiedlich, so dass bei bestimmten Fragestellungen auch die Ermüdungs- oder Schlafphase für die Beurteilung von Bedeutung sind. Ein EEG im Schlaf kommt auch dann in Betracht, wenn die Patienten unter Wachbedingungen zu unruhig sind und die Untersuchung demzufolge nur eingeschränkt auswertbar ist. Oft wird die Prüfung von Provokationsmethoden (Photostimulation und Hyperventilation) zur weiteren Klärung der Diagnose notwendig.

Wann ist ein EEG notwendig?

Eine EEG-Ableitung kann aus verschiedenen Gründen notwendig werden, u.a. bei:

  • Verdacht auf zerebralen Krampfanfall
  • Epilepsie
  • Schädelhirntrauma
  • Kopfschmerzen
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • allgemeinen Entwicklungsstörungen unterschiedlicher Ursache
  • Sprachentwicklungsstörung
  • Diagnostik bei Infantiler Cerebralparese
  • geistigen Behinderungen bzw. Syndromen unklarer Ursache
  • Mikro-/Makrozephalie (Kopfumfang zu klein/ zu groß)
  • medikamentös bedingte Intoxikation (Vergiftungen)
  • Enzephalopathie (ausgeprägte Hirnfehlfunktion/ akute Infektion des Gehirns)
  • Verdacht auf Hirndrucksymptomatik (u.a. Hydrocephalus mit/ohne Ventilversorgung)
  • vor Cochlear Implant (CI)-Versorgung und im Behandlungsverlauf
  • Erstellung von Gutachten
  • Teilleistungsstörungen
  • bestätigtem ADS bzw. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit bzw. - Hyperaktivitätssyndrom), insbesondere vor Therapiebeginn mit Stimulantien bzw. im Therapieverlauf

Wie wird ein EEG abgeleitet?

Das EEG ist eine schmerzfreie und ungefährliche Untersuchung. Am besten gelingt die EEG-Ableitung, wenn der Patient am Vortag die Haare gewaschen hat. Die Hirnströme werden mit auf die Kopfhaut aufgesetzten Messelektroden abgeleitet. Das EEG wird im Wach- oder Schlafzustand durchgeführt. Die Augen sind optimalerweise bei der Untersuchung geschlossen. Das EEG im Wachen erfolgt über eine Dauer von mindestens 20 Minuten und beinhaltet auch verschiedene Provokationsmethoden. Es wird eine Photostimulation (rhythmische Blitzserien einer Lampe) durchgeführt. Eine weitere Provokationsart ist die Hyperventilation, dies bedeutet kräftiges Ein- und Ausatmen, wodurch bestimmte EEG-Veränderungen deutlicher werden können. Eine Schlafableitung dauert etwa 30-45 Minuten und kann entweder im Spontanschlaf oder nach mehrstündigem Schlafentzug, d.h. spätem Zubettgehen und frühem Aufstehen des Patienten, bzw. nach Gabe von Melatonin zur Schlafinduktion erfolgen. Es wird zeitgleich mit dem EEG auch ein Video des Kindes aufgenommen, wobei sich Ereignisse während des EEGs und nach klinischer Beobachtung unmittelbar zuordnen lassen.

Was ist ein quantitatives Elektroenzephalogramm (Q-EEG), was sagt es aus?

Das Q-EEG ist eine computergestützte Analyse einzelner Frequenzanteile in der EEG-Grundaktivität eines Patienten. Es zeigt in grafischer Darstellung ("brainmaps") Normabweichungen im Bereich der Verteilung und Intensität bestimmter Frequenzen und Amplituden sowie in der Konnektivität. Während das konventionelle EEG (s.o.) überwiegend der Diagnostik von Epilepsien, dem Nachweis von altersabhängigen Hirnreifungsstörungen oder der Erfassung von Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus dient, ist das Q-EEG vor allem eine Ergänzung in der Diagnostik neuropsychiatrischer Erkrankungen. Das Q-EEG bildet im Hinblick auf eine Verbesserung der neuronalen Regulation die Basis für die Anwendung neuerer nicht medikamentöser Biofeedbackverfahren (Neurofeedbacktherapie) vor allem in der Therapie von Kindern und Jugendlichen mit ADS/ADHS.