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Über die Magie von Märchen

Es war einmal… So beginnen fast alle Märchen und die allermeisten Eltern kennen die Geschichten von Aschenputtel, Hänsel und Gretel oder Rotkäppchen aus ihrer eigenen Kindheit. Doch manche Eltern fragen sich vielleicht, ob Märchen überhaupt noch zeitgemäß oder zu teilweise zu grausam für kleine Kinderohren sind. Wir fragen in unserer Rubrik KIZ Experten die Psychologische Leiterin des SPZs des kbo-Kinderzentrums München, Sabine Herold:

„Märchen erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Kindern und Eltern – und das, obwohl Märchen ursprünglich tatsächlich nicht als Geschichten für Kinder, sondern für Erwachsene geschrieben wurden. Märchen üben einen ganz besonderen Zauber aus: mit seinen besonderen Wesen wie beispielsweise Feen, Prinzessinnen, Elfen, Zwergen oder  Drachen kann man in ein Land der Phantasie, der Träume und der unbegrenzten Möglichkeiten eintauchen, weit weg von Alltagspflichten und -sorgen. Dabei werden nicht nur das magische Denken und die Phantasie der Kinder angesprochen, es werden auch wichtige Werte vermittelt, wie zum Beispiel das Verhältnis von Gut und Böse oder das kritische Hinterfragen von Rollenbildern.
Ja, Märchen sind manchmal grausam, aber das Wichtigste dabei ist: Am Ende siegt meist das Gute über das Böse. Das ist eine wichtige und Mut machende Erfahrung für Kinder, bei denen sie gleichzeitig lernen, sich ihren Ängsten zu stellen. Ich empfehle allerdings: Die Auswahl des Märchens sollte altersgerecht sein - also bei kleineren Kindern lieber mit einem wenig komplexen Märchen wie zum Beispiel „Sterntaler“ starten. Und auch wichtig: Selber vorlesen statt eine CD einzulegen und somit aus der Märchenstunde eine gemütliche Familienzeit auf dem Sofa machen.“