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Patient krabbelt durch Spieltunnel

Modellprojekt „kiz@home“: Home Treatment in der Sozialpädiatrie

Mit finanzieller Unterstützung der Robert-Vogel-Stiftung wurde 2018 „kiz@home“ ins Leben gerufen. Im Fokus dieses Behandlungsangebotes stand zunächst die Verbesserung der medizinischen und psychosozialen Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Trisomie 21. Aufgrund der Erkenntnis einer Versorgungslücke auch für andere Patientengruppen wurde das Projekt für weitere Patientengruppen geöffnet und steht nun für alle sozialpädiatrischen Patienten mit entsprechender Indikation zur Verfügung. Das Projekt wurde wissenschaftlich durch den Lehrstuhl Sozialpädiatrie begleitet und positive Therapieeffekte sowohl auf das kindliche Verhalten als auch die elterliche Belastung nachgewiesen.

Was sind die Ziele von kiz@home?

  • Integrierte, im häuslichen Umfeld stattfindende, intensive sozialpädiatrische Behandlung und Anleitung von Patienten mit Intelligenzminderung unter Einbeziehung des sozialen Umfelds und weiterer Behandler (ambulantes oder stationäres sozialpädiatrisches Team, Frühförderstellen, Erzieher, Therapeuten)
  • Vermeidung oder Verkürzung von stationären Aufenthalten durch intensive Therapien im häuslichen Umfeld.

Welche Patienten können behandelt werden?

  • Kinder mit globaler Entwicklungsstörung/mentaler Retardierung und Verhaltens-/Interaktionsstörungen
  • Kinder mit globaler Entwicklungsstörung/mentaler Retardierung und Fütter-/Essstörung

Wie kann man kiz@home erhalten?

Die Indikationsstellung und Anmeldung für kiz@home erfolgt durch ein ärztlich-psychologisches Team des kbo-Kinderzentrums oder eines anderen sozialpädiatrischen Zentrums. Eine Überweisung für das Home Treatment ist nicht nötig.

Wie sieht die Therapie aus?

Die Patientenversorgung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team (TherapeutInnen mit einer heilpädagogischen u./o. sonderpädagogischen u./o. psycho-/verhaltenstherapeutischen Zusatzausbildung mit Fallsupervision durch Arzt/Ärztin und PsychologIn). Es sind pro Woche ca. 2 x intensive Therapieeinheiten à 2 – 4 Stunden vorgesehen, welche vorwiegend als Präsenztermin, aber je nach Bedarf/Möglichkeit auch als Video/Telefontermin angeboten werden.

Inhalte der Therapie:

  • Funktionale Verhaltensanalyse (durch Verhaltensbeobachtung, Selbstbeobachtung der Eltern, Videoanalyse)
  • Psychoedukation
  • Informationsvermittlung und Beratung (z.B. Anpassung der Beschäftigungs- und Spielangebote an den individuellen Entwicklungsstand des Kindes, Erweiterung des Repertoires von Verhaltensalternativen, Tagesstrukturierung, Aufteilung der Betreuungsaufgaben)
  • Videoanalysen (ressourcenförderndes Verhaltensfeedback zur Förderung der Eltern-Kind-Interaktion, Stärkung des elterlichen Selbstwertes, Suche und Aufbau von bereits in der Familie vorhandenen Ressourcen/Aufzeigen und Verstärkung förderlicher Eltern-Kind-Interaktionen, Förderung elterlicher Kompetenzen)
  • Anleitung in vivo und videogestützt
  • Positive Verhaltensunterstützung mit proaktiver Planung und systematischer Strukturierung von konkreten Alltagssituationen
  • Einsatz individuell abgestimmter Strukturierungs- und Visualisierungshilfen
  • Systematisches Üben von alltagspraktischen Fertigkeiten mit pädagogischen und verhaltenstherapeutischen Techniken
  • Gezielter Einsatz von Heilmitteln sowie weiterer SGB V-Leistungen sowie weiterer ärztlich-sozialpädiatrischer Behandlung
  • Interdisziplinärer Austausch mit weiteren betreuenden/therapierenden Stellen (sozialpädiatrische Zentren/Frühförderstellen/niedergelassene Therapeuten/ Kindergärten)
  • Bei Bedarf Initiierung weiterer Maßnahmen (z.B. kinder- und jugendpsychiatrische Abklärung, Einbezug des Sozialdiensts, etc.)
  • Beratung/Anleitung auch im weiteren sozialen Umfeld (Kindergarten/Krippe, Großeltern/Therapeuten) sofern notwendig

Wie kann ich mich anmelden?

Tel: 089/71009-1426 (Mi, Do – 9.00-16.00)

E-mail: aynur.damli-huber(at)kbo.de

Anmeldungsformular