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Professor Hellbrügge gründete das erste Sozialpädiatrische Zentrum

Über 50 Jahre Kinderzentrum

Die Sozialpädiatrie befasst sich seit jeher mit den Themen Gesundheit und Krankheit von Kindern, versucht innere und äußere Einflüsse auf die Gesundheit und Entwicklung im Kindes- und Jugendalter zu verstehen und für die Förderung und Begleitung der kindlichen Entwicklung anzuwenden.

Bei der Versorgung und Gesundheitsvorsorge von Kindern und Jugendlichen ist die Sozialpädiatrie maßgeblich beteiligt. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die sorgfältige Beurteilung der körperlichen, motorischen, sprachlichen, kognitiven und sozialen Entwicklung von Kindern und die genaue Indikationsstellung für Fördermaßnahmen und Therapie nach Alter und Entwicklungsaufgaben. Alle Eltern kennen diese Gesundheitsvorsorge durch die kindlichen Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9.

Die wissenschaftlichen Arbeiten des Münchner Kinderarztes Univ. Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Theodor Hellbrügge (1919 – 2014) zu Nachsorgemodellen für Kinder mit extremer Frühgeburtlichkeit und zur Behandlung von Kindern mit genetischen Syndromen oder chronischen Erkrankungen waren dabei wegweisend.
Er gründete 1968 das weltweit erste sozialpädiatrische Zentrum in München und setzte damit einen Meilenstein des deutschen Gesundheitswesens in der Behandlung von Kindern mit Entwicklungsstörungen und Mehrfachbehinderungen.

Nach Vorbild des Kinderzentrums entstand in den Folgejahren eine große Zahl weiterer sozialpädiatrischer Zentren in Deutschland.

In diesen interdisziplinär arbeitenden Zentren arbeiten Fachspezialisten aus Medizin, Psychologie, Therapie und Pädagogik eng und Hand in Hand zusammen, um Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen zu behandeln und für sie und ihre Familien eine gute Lebensperspektive aufzubauen.

Nach seiner Gründung im Jahr 1968 waren die verschiedenen Einrichtungen (Klinik, SPZ, Schule) zunächst in der ganzen Stadt verteilt.

1989  konnte die Vision Theodor Hellbrügges, alle Einrichtungen unter einem Dach zu vereinen mit der Einweihung des heutigen Kinderzentrums in der Heiglhofstraße in München-Großhadern verwirklicht werden. Von 1990 bis 2008 setzte Univ. Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hubertus von Voss als Ärztlicher Direktor und Inhaber des Lehrstuhls für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der LMU die Arbeit Prof. Hellbrügges fort.

Seit 01.01.2007 wird das Kinderzentrum unter der Trägerschaft  der Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo)  geführt und ist seit 01.01.2009 eine gemeinnützige GmbH unter dem Dach des kbo-Kommunalunternehmens. Ärztlicher Direktor des kbo-Kinderzentrums München ist seit 2012 Prof. Dr. med. Volker Mall, der gleichzeitig auch Inhaber des Lehrstuhls für Sozialpädiatrie der TU München ist.

Foto: ©Theodor-Hellbrügge-Stiftung